Um Alte kümmern

NEUMARKT. Die SPD-Kreistagsfraktion hat der Fortschreibung der Altenhilfeplanung für den Landkreis mit dem festgestellten Bedarf für die ambulante, stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen bis zum Jahr 2020 im Kreistag zugestimmt.

Trotzdem werde dies nach Einschätzung von Bergs Bürgermeister Helmut Himmler, zugleich Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, keineswegs ausreichen. Vielmehr seien vor dem Hintergrund einer stetig alternden Gesellschaft weitergehende Konzepte erforderlich, sofern man den sich rasch ändernden Gegebenheiten im Landkreis und den Gemeinden Rechnung tragen wolle.

Wie im Landkreis Fürstenfeldbruck solle auch in Neumarkt ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept entwickelt werden, um die soziale und technische Infrastruktur angesichts einer älter werdenden Gesellschaft im Landkreis besser planen und weiterentwickeln zu können. Den älteren und betagten Mitbürgern solle ein möglichst langer Verbleib im vertrauten Wohnumfeld ermöglicht werden und dadurch könne in ökonomischer Betrachtung auch Kaufkraft in den Gemeinden gebunden werden.

Auch die umfangreichen Kenntnisse und Fähigkeiten der älteren Menschen könnten noch viel intensiver für das ehrenamtliche Engagement in den Gemeinden genutzt werden. Thematisiert müsse unter Einbindung der Gemeinden und verschiedener Behörden auch die drohende Altersarmut, Bedarf nach der sogenannten Grundsicherung und die Situation der Senioren in den Kommunen mit Bestandsaufnahme vorhandener Aktivitäten werden.

Man müsse den Senioren auch die Teilhabe an der Kommunalpolitik ermöglichen, denn die Interessen des älteren Teils der Gemeindebürger könnten wohl am besten von den Senioren selbst vertreten werden. Es sei demzufolge ein Mangel, wenn in vielen Gemeinde- und Stadträten keine älteren Kommunalpolitiker mehr vertreten seien.

Den Kreisräten der SPD gehe es bei ihrem Anliegen um die Verbesserung der Lebenssituation der Senioren und deren Familien im Landkreis. Als Grundlage – so stellvertretende Landrätin Carolin Braun – könne das vorliegende Seniorenleitbild des Landkreises dienen, das überarbeitet und ausgeweitet werden müsse. Der Landrat hat vor dem Kreistag bereits erklärt, das Anliegen der SPD zu unterstützen und in einer der nächsten Bürgermeister–Konferenzen zu besprechen.

Konkrete Schritte seien jetzt endlich in Sachen Neumarkt-Pass gefragt, so Kreisrat Josef Mayer. Inhaber dieses Ausweises sollen verschiedene öffentliche Leistungen vor Ort zu sozialen Tarifen in Anspruch nehmen können (Hallenbad, ÖPNV). Auch bei dieser Thematik habe man in Neumarkt gegenüber anderen Landkreisen "beträchtliche Defizite und somit Nachholbedarf". In Schwandorf gebe es dieses Angebot schon längst und auch im Landkreis Cham werde ehrenamtliche Tätigkeit künftig mit einer speziellen Rabattkarte materiell belohnt. Mit der dort eingeführten EhrenamtsCard gibt es Tickets im öffentlichen Nahverkehr zum halben Preis. Darüber hinaus bieten zahlreiche Firmen Rabatte – etwa Autohäuser, Frisörsalons, Hotels, Bäckereien, Optiker und auch Apotheken.

Der Neumarkt-Pass - oder wie immer man ihn auch nennen mag – solle diese und noch weitergehende Leistungen und Vergünstigungen für Bedürftige, Familien und Ehrenamtliche beinhalten.
04.07.09
neumarktonline: Um Alte kümmern
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ISSN 1614-2853
15. Jahrgang
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