Ausflug in Geschichte
NEUMARKT. Alt-OB Kurt Romstöck konnte die Junge Union Neumarkt bei ihrer letzten Vorstandsitzung begrüßen.
Romstöck, von 1972 bis 1990 Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt, berichtete den jungen Leuten in gemütlicher Gesprächsatmosphäre von seiner Amtszeit.
Schon kurz nach seiner ersten Wahl 1972 sah sich Romstöck vor große Herausforderungen gestellt. Die Bundesrepublik befand sich in der ersten Rezession der deutschen Nachkriegszeit. Zahlreiche Aufgaben waren zu bewältigen, um der drohenden Arbeitslosigkeit zu begegnen. Auch die Not der Nachkriegszeit war in dieser Zeit noch stetig präsent, was viel Umsicht erforderte.
Im Zuge der Gebietsreform ließen sich die neu hinzugekommenen Stadtteile zahlreiche Baumaßnahmen zusichern. Eine Herausforderung, die der OB gerne annahm, wie er bei der JU sagte. Die Stadt wuchs, mit den Eingemeindungen ging ein Ausbau der Infrastruktur in der Stadt und den eingemeindeten Stadtteilen einher. So waren die Wasserversorgung und der Ausbau der Kläranlagen zu bewältigen.
Damals gingen auch in Neumarkt zahlreiche größere Firmen in Insolvenz - darunter die ehemalige Sprengstofffabrik WASAG, der städtische Milchhof, der Blomenhof und die Bleistiftfabrik
Eberhard Faber, die von einem amerikanischen Unternehmen bereits in den 20er Jahren gegründet worden war.
Im Fall des ehemaligen städtischen Milchhofs gelang Kurt Romstöck die Ansiedlung des Knödelteigfabrikanten Burger, der zuvor in einer Garage in Freystadt beheimatet war. "Die Kühlanlagen drohten zu verrotten. Schnelles, aber nicht überstürztes Handeln war also gefordert", so Romstöck hierzu.
Auch waren alle Zufahrtsstraßen zur Innenstadt neu zu bauen, um einer Verödung des Zentrums nach dem Bedeutungsverlust der Bundesstraße und dem Neubau der Autobahn nach Regensburg zu stoppen. Ebenso fiel in Kurt Romstöcks Amtszeit der damals umstrittene Wiederaufbau des durch den Krieg zerstörten Reitstadels.
Im Anschluss an das Referat bedankte sich JU-Vorsitzender Manuel Fath bei Romstöck. Die Junge-Union werde ihre Ausflüge in die Geschichte Neumarkts auch weiterhin fortsetzen. Im August steht ein Gespräch mit Alois Karl, dem ehemaligen Oberbürgermeister und jetzigem Bundestagsabgeordneten, auf dem Programm. Im September will sich die JU im Maybach-Museum über die Industriegeschichte der Stadt Neumarkt informieren.
03.08.09
neumarktonline: Ausflug in Geschichte
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