Kirchen
„Frust“ wegen Schließungen

Der Diözesanrat kam zu seiner Frühjahrs-Vollversammlung nach Postbauer-Heng
Foto: Gabi Gess
NEUMARKT. Die angekündigte Schließung von Jugendstellen und Dekanatsbüros (
wir berichteten) wurde auch bei der Frühjahrs-Vollversammlung des Diözesanrats kritisiert.
Man hätte sich im Vorfeld eine stärkere Einbindung in diese Entscheidung gewünscht, hieß es sehr höflich formuliert bei der Tagung in Postbauer-Heng, zu der auch Bischof Hanke gekommen war.
Neben dem Thema Migration war der geplante Kahlschlag bei den Jugendstellen und Dekanatsbüros in der Diözese das zweite „heiße Eisen“, mit dem man sich bei der Zusammenkunft beschäftigte. Dabei rückte vor allem das Selbstverständnis des obersten Laiengremiums der Diözese in den Blick.
Kritik wurde nicht nur in einem angenommenen Antrag formuliert, sondern auch in zahlreichen Wortmeldungen der Delegierten deutlich. Bischof Gregor Maria Hanke sagte, er sei „dankbar für die offenen Worte“, die in der Aussprache fielen. Er war ebenso wie Generalvikar Michael Alberter, Amtschef Thomas Schäfers, Dr. Benedikt Rodler, Leiter der Abteilung Seelsorge und Evangelisierung im Bischöflichen Ordinariat, und Pia Dyckmans, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation, zu Gast bei der Versammlung.
„Wir haben die Zeichen verstanden“, sagte der Bischof und versicherte, wie wichtig das „gemeinsame konstruktive Ringen“ sei. Auch Diözesanratsvorsitzender Christian Gärtner hatte zuvor betont: „Wir wollen dieses Bistum mit Ihnen gemeinsam in eine nicht einfache Zukunft führen.“
Gärtner hatte eingangs den Begriff „Zusammenhalt“ in den Blick gerückt. So dürfe sich – wie etwa beim Thema Migration – die Gesellschaft nicht auseinanderdividieren lassen und „in die Falle der Spalter tappen“. Aber auch in der Kirche sei der Zusammenhalt wichtig – ebenso wie die Einbindung der Ehrenamtlichen in Verbänden und Pfarrgemeinden, die im Diözesanrat repräsentiert seien.
Bei seiner letzten Vollversammlung habe das Gremium beschlossen, „einen Weg zu gehen, auch in Absprache mit dem Bischof, wie wir Partizipation stärken“. Seither sei schon einiges auf den Weg gebracht worden. So gebe es seit Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe, die ein Modell für noch breitere Beteiligung entwickeln soll – mit Einbindung des Ordinariats und weiterer Gremien wie etwa dem Diözesansteuerausschuss. Rückenwind hätten diese Pläne auch durch das Abschlussdokument der Weltbischofssynode erhalten, meinte Gärtner.
Umso größer sei jetzt der Frust nach der Ankündigung zur Schließung von Jugendstellen und Dekanatsbüros, die den Diözesanrat ebenso wie den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) unvorbereitet getroffen habe. Der Diözesanratsvorsitzende bat eindringlich darum, dass gerade bei künftigen Überlegungen zu einer Verringerung der Pfarreien nicht erneut „eine einsame Entscheidung“ getroffen werde. Grundsätzlich sei ihm bewusst, dass das Bistum vor schwierigen Zeiten stehe und Einsparungen nötig seien.
„Wir stehen unter einem gewaltigen Druck“, gab auch Bischof Hanke mit Blick auf die schwindende Zahl von Gläubigen und den Rückgang von Ressourcen zu. „Unser Ziel ist, die Versorgung in der Fläche möglichst gut zu gewährleisten“. Bei der Frage: „Wovon müssen oder können wir uns trennen?“ seien viele Szenarien durchgespielt worden – von den Bildungshäusern über die Schulen bis zur IT-Abteilung. Auch das Bischöfliche Bauamt habe man zur Disposition gestellt. Die Konsequenzen wären aber für die Kirchenpfleger untragbar gewesen, die als Ehrenamtliche auf fachliche Unterstützung angewiesen seien.
Entscheidungen müssten manchmal schnell gefällt werden. Das Handeln der Bistumsleitung sei jedoch nicht „als Gleichgültigkeit gegenüber den Betroffenen zu verstehen und auf gar keinen Fall als böser Wille“. Vielmehr sei es „die Verantwortung, die uns bewegt, das Bistum manövrierfähig zu halten“.
Was die Jugendstellen betreffe, „so war mit keinem Gedanken gedacht, die dahinter stehende Organisationseinheit und deren Aufgaben zu beenden“ sagte Generalvikar Michael Alberter. Damit widersprach er „jeder Aussage, dass wir im Bereich Jugend Personal abbauen wollen“. Ziel sei es gewesen, „erst den Rahmen zu setzen und dann in einem Beteiligungsprozess die Strukturen zu organisieren“.
Erste Termine zu Workshops mit den Hauptamtlichen gebe es bereits, weitere Treffen mit Ehrenamtlichen seien in Planung. Benedikt Rodler beschrieb die Notwendigkeit einer Umstrukturierung. Er verwies in der Diskussionsrunde auf Veranstaltungen und Schulungen einzelner Jugendstellen, die mangels Teilnehmerzahl ausfielen und Stornokosten verursachten. Deshalb plädierte er für eine Bündelung von Aktivitäten.
pde
19.03.25
„Poetry & Charity“
NEUMARKT. Am 22. März um 19 Uhr veranstaltet die Diakonie im Klostersaal eine Benefizveranstaltung "Poetry & Charity" zugunsten der Generalsanierung des Martin-Schalling-Hauses.
Mit dabei ist die Poetry-Slammerin, Autorin und „Spoken-Word-Künstlerin“ Leah Weigand.
Die geplante Sanierung stellt die Diakonie vor große Herausforderungen, ist jedoch unumgänglich, um die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit zu gewährleisten, hieß es. Darüber hinaus sollen energetische und technische Modernisierungen das Haus fit für die Zukunft machen.
Leah Weigand stammt aus Marburg und ist seit 2017 auf den Bühnen des deutschsprachigen Raums unterwegs. 2021 gewann sie die hessischen Meisterschaften im Poetry Slam, 2022 erreichte sie das Finale der deutschsprachigen Meisterschaften in Wien.
16.03.25
Diözesanrat zu Besuch

Eine Begegnung am Lagerfeuer nach einer Kunstandacht im Rahmen des Projekts „Tragwerk7“
Foto: Lea Thiel
NEUMARKT. Der Diözesanrat der Diözese Eichstätt ist am Samstag zu Gast in Postbauer-Heng und will sich dort innovative Initiativen anschauen.
Auch Bischof Gregor Maria Hanke wird dazu erwartet. Bei einem ganztägigen Austausch über zentrale gesellschaftliche und kirchliche Themen soll zum Beispiel das Projekt „Tragwerk7“ vorgestellt werden.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Migration: Prof. Dr. Irmgard Scheitler führt in das Thema ein, gefolgt von einem Überblick über Zahlen und Fakten durch Dr. Michael Griesbeck, Vizepräsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Anschließend will Prof. Thomas Faist die Herausforderungen von Immigration im Spannungsfeld zwischen Menschenwürde, wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlicher Angst beleuchten.
Nach einer Kaffeepause folgt ein Blick auf die konkrete Arbeit mit geflüchteten Menschen im Landkreis Neumarkt, vorgestellt durch die Caritas-Kreisstelle.
Am Nachmittag stehen Berichte, Diskussionen und ein Austausch mit der Bistumsleitung auf dem Programm. Besonders gewürdigt wird dabei das Engagement der Pfarrei St. Elisabeth, die mit „Tragwerk 7“ neue Wege in der kirchlichen Arbeit beschreiten will. Den feierlichen Abschluss des Tages bildet um 17 Uhr ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Elisabeth.
13.03.25
Richtig fasten
NEUMARKT. Der Katholische Deutsche Frauenbund im Bistum Eichstätt veranstaltet im Pfarrverband Berching einen Vortrag zum Thema Fasten.
Die Veranstaltung findet am Freitag, 21. März, um 19 Uhr im katholischen Pfarrheim Waldkirchen statt.
Gerlinde Brandl will dabei wissenschaftliche Erkenntnisse rund ums Fasten präsentieren und viele Fragen beantworten
Die Teilnahme kostet 13 Euro für Nichtmitglieder. Anmeldungen sind unter Telefon 08421/50-673 oder per
Email möglich.
12.03.25
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