Landwirtschaft

Unabhängigkeit vom Import

NEUMARKT. "Investitionen in der Landwirtschaft zur Ernähungssicherung", lautet das Motto des Welternährungstages 2006. Für Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe, wird damit unterstrichen, welch wichtige Bedeutung den Bauern bei der Versorgung der Bevölkerung mit ihrem "täglich Brot" zukommt.

Die Landwirtschaft hat die Aufgabe, langfristig die Versorgung mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu sichern, erklärte Deß. Um Lebensmittel für die ständig zunehmende Weltbevölkerung bereitstellen zu können, seien Investitionen in Land, Gebäude und Maschinen notwendig.

In Zeiten des Klimawandels sei es zunehmend auch in Staaten der entwickelten Welt nicht mehr selbstverständlich, dass im Inland eine ausreichende Lebensmittelversorgung gesichert ist. Australien etwa kämpfe mit einer Dürre, die die Getreideversorgung erheblich schrumpfen lasse. Beim Weizen werde eine Ernte von 10 Millionen Tonnen erwartet; die sonst übliche Erntemenge liege bei 25 Millionen Tonnen. Sollten die Prognosen eintreffen, sei mit einer Knappheit zu rechnen, wie sie in den letzten Jahren noch nicht dagewesen ist.

Für Albert Deß macht dieses Beispiel deutlich, dass man die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln in erster Linie aus europäischer Produktion decken muss. Die Europäische Union kann es sich mit bald 500 Millionen Menschen schlichtweg nicht leisten, sich in die Abhängigkeit von Lebensmittelimporteuren zu begeben, hieß es von Deß. Erst wenn die Lebensmittelproduktion nicht mehr vor Ort erfolgt und Drittländer wegen Engpässen nicht liefern, müssten letztendlich die Verbraucher eine bittere Zeche zahlen.

"Für Europa ist es ein Segen, dass viele Grundnahrungsmittel vom Binnenmarkt bereitgestellt werden können und wir zur Versorgung der Bevölkerung nicht wesentlich von Importen abhängen", so der Agrarpolitiker abschließend.
12.10.06

Gold überreicht


Feierliche Überreichung: Vertreter der Dörfer und die Bürgermeister konnten die Preise in Empfang nehmen.

NEUMARKT. Das "Gold-Dorf" Waltersberg erhielt seine Auszeichnung für "Unser Dorf soll schöner werden" auf Bezirksebene. Breitenbrunn bekam bei der Feierstunde Silber überreicht, für die Orte Mallerstetten und Tyrolsberg gab es jeweils eine Bronzemedaille.

Beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden" waren aus dem Landkreis Neumarkt in diesem Jahr vier Orte beim Bezirksentscheid vertreten. Nun fand in der Festhalle Rieden die Abschlussveranstaltung auf Bezirksebene statt. Zuvor nutzten die Teilnehmer der Veranstaltung die Zeit für einen Rundgang durch das "Golddorf" Ransbach.

Der Leiter der Bezirksbewertungskommission Anton Magerl begrüßte die zahlreichen Abordnungen der Teilnehmerorte und eine große Schar illustrer Ehrengäste.

Regierungsvizepräsident Johann Peißl dankte den Teilnehmerorten für die vielfältigen Anstrengungen. "Letztendlich sind alle Orte Gewinner, denn sie haben an Lebensqualität gewonnen", sagte er. Peißl stellte die Bedeutung dieser seit 45 Jahren existierenden "Bürgerbewegung" heraus. Aus einem Verschönerungswettbewerb sei ein umfassendes Instrumentarium einer nachhaltigen Entwicklung für den ländlichen Raum geworden. So werde aus den Richtlinien klar, dass nur die Dörfer eine Chance beim Wettbewerb haben, die "aufbauend auf ihren individuellen Ausgangsbedingungen selbst ihre eigene Zukunft nachhaltig gestalten".

Bezirkstagsvizepräsident Ludwig Spreitzer stellte bei seiner Rede "die Zukunft unserer Dörfer" in den Mittelpunkt. Durch eine größere Unterstützung der Politik müsse die Abwanderung aus dem ländlichen Raum gebremst werden. Die Siegerorte beim Wettbewerb seien auf einem richtigen Weg.

Die Preisverleihung nahmen die Vizepräsidenten der Regierung und des Bezirkstages vor. Alle Teilnehmer erhielten auch den Abschlussbericht überreicht, in dem die Bezirksbewertungskommission ihre Empfehlungen für die weitere Entwicklung dargelegt hat.

Umrahmt wurde die Feier durch Gruppen aus den Golddörfern. Die KLJB aus Waltersberg gab einen Sketch über das Schafkopfen zum Besten.
09.10.06

"Bürokratie abbauen"

NEUMARKT. MdEP Albert Deß meint, die Zahl der Verwaltungsstellen im Agrarbereich solle an die Zahl der Landwirte gekoppelt werden.

"Zielsetzung ist eine EU-Agrarpolitik, die mit möglichst wenig Verwaltungsaufwand auskommt", sagte MdEP Albert Deß zu der "Konferenz zur Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik" (GAP) in Brüssel. Eine Senkung der Bürokratiekosten um mindestens 25 Prozent sei machbar.

Agrarpolitiker Albert Deß weiter: "Für überflüssige Bürokratie sind aber nicht nur Brüssel, sondern auch die Mitgliedstaaten verantwortlich." Die Prämienregelung bei Kartoffeln sei ein Beispiel dafür. Die Vorgabe der EU-Kommission wurde durch Sonderwünsche einiger Mitgliedstaaten derart kompliziert, dass eine hochbürokratische Regelung zu Lasten von Landwirten und Behörden entstand, sagte Deß. Damit sei klar, dass Bürokratieabbau auf EU-Ebene nur dann erfolgreich sein können, wenn die Mitgliedstaaten auch mitziehen.

Albert Deß drängt nach wie vor darauf, die Stilllegungsverpflichtung abzuschaffen. "Getreideberge gehören der Vergangenheit an und in Zeiten von Ethanolgetreide und Biodieselraps macht die Stilllegung auch aus politischer Sicht keinen Sinn mehr". Stilllegungszertifikate müßten unbürokratisch in normale Ackerzertifikate umgewandelt werden können. Dann könne der Landwirt selbst entscheiden, ob er Futter- und Nahrungsmittel anbaut oder Energiepflanzen und Nachwachsende Rohstoffe.

Zur Verwaltungsvereinfachung fordert Albert Deß die Abschaffung der Energiepflanzenprämie. "45 Euro Prämie je Hektar verursachen einen Verwaltungs- und Kontrollaufwand, der höher ist, als die Prämie selbst", sagte er. Die Gelder der Energiepflanzenprämie sollten auf Acker- und Grünland umgelegt werden.

Vor allem bei Vertretern des Europäischen Rechnungshofes fand ein weiterer Vorstoß von Albert Deß großen Anklang: die Zahl der Verwaltungsstellen im Agrarbereich solle an die Zahl der Landwirte gekoppelt werden. Dazu der Agrarpolitiker: "Wenn wir die Vereinfachung konsequent durchziehen, bedeutet das auch eine Verschlankung der Agrarverwaltung. Es ist unverständlich, dass für immer weniger Bauern immer mehr Beamte zuständig sein sollen."

Albert Deß warnt eindringlich davor, "dass sich die angekündigte Verwaltungsvereinfachung nicht als erneute Agrarreform durch die Hintertür entpuppen darf." Die EU-Kommission müsse sicherstellen, dass zwischen Reform und Vereinfachung strikt getrennt werde.

Weniger Bürokratie sei messbar. Albert Deß hat dabei vor allem die praxisgerechtere Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik vor Augen. "Neben dem Agrarbereich müssen auch die anderen Politikfelder wie zum Beispiel die gesamten Umweltauflagen hinsichtlich Vereinfachung überprüft werden. Wir sind dann erfolgreich, wenn Bürger und Wirtschaft spürbar von Bürokratie entlastet sind". Deshalb müsse die Devise lauten: "erst denken, dann entscheiden und konsequent umsetzen."
08.10.06

Mais ist siloreif

NEUMARKT. Der Mais ist zum Großteil siloreif! Die anhaltend sonnige und warme Witterung der vergangenen Wochen hat die Kolbenabreife stark beschleunigt, hieß es am Freitag vom Amt für Landwirtschaft.

Innerhalb der letzten Woche hat der Trockenmassegehalt im Kolben um 5 Prozent zugenommen. Früh gesäte Bestände im FAO Bereich 210/220 haben durchweg den Mindesttrockenmassegehalt von 50 Prozent im Kolben und 30 Prozent in der Gesamtpflanze erreicht. Auch wenn die Restpflanzen noch grün sind, sollte die gute Befahrbarkeit der Böden für die Ernte genutzt werden.

50 Prozent Trockenmasse im Kolben sind erreicht, sobald die Körner am Spindelansatz bei der Fingernagelprobe nicht mehr spritzen. Etwa 30 Prozent Trockenmasse in der Gesamtpflanze werden erreicht, wenn bei einer Häcksellänge von 8 bis 10 Millimeter nicht mehr als 3 Tropfen Pflanzensaft aus einer Hand voll Grünmais ausgepresst werden können.

Folgende Trockenmassegehalte wurden diese Woche festgestellt: Breitenbrunn/Gimpertshausen FAO 230 29,6 Prozent in der Gesamtpflanze, Sengenthal/Winnberg FAO 230 52,7 Prozent im Kolben, FAO 240 44,3 Prozent und FAO 270 32,1 Prozent im Kolben, Breitenbrunn/Premerzhofen FAO 250 48,8 Prozent im Kolben, Lauterhofen/Trautmannshofen FAO 220 49,1 Prozent im Kolben, Seubersdorf/Riedhof FAO 230 49,6 Prozent im Kolben, Neumarkt/Stauf FAO 230 55;0 Prozent im Kolben.

Häcksellänge:
Je feuchter die Restpflanze noch ist, desto länger kann die Schnittlänge eingestellt werden. 10 bis 12 Millimeter im unteren und 6 bis 8 Millimeter im oberen Silobereich haben sich bei ausreichendem Entnahmevorschub bewährt. Je trockener der Kolben, desto intensiver müssen die Körner zerkleinert werden.

Maisbeulenbrand:
Bei starkem Befall mit Maisbeulenbrand (über 20 Prozent Befall) sollte tendenziell früher geerntet und ein Silierhilfsmittel der Kategorie 2 zudosiert werden.

Maiszünsler:
Auf früh mit Maiszünsler befallenen Beständen sind die Maden bereits unter dem Kolben und die abgeknickten Pflanzen werden bei der Ernte nur schlecht erfasst. Um eine weitere Ausbreitung des Maiszünslers einzuschränken, wird allen Landwirten das Abmulchen und Einpflügen der Erntereste empfohlen. Interessenten können Kolben bzw. Häckselproben gegen einen geringen Unkostenbeitrag am Amt für Landwirtschaft und Forsten Neumarkt untersuchen lassen.
22.09.06


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