Schach
Glücklicher Sieg
NEUMARKT. Der ersten Mannschaft des Neumarkter Schachklubs gelang mit einem glücklichen 4,5:3,5 Sieg gegen den SC Heideck/Hilpoltstein ein gelungener Auftakt in die neue Saison der Bezirksliga 2B.
Dabei verlief der Start des Wettkampfes ganz und gar nicht verheißungsvoll, hatte doch Wolfgang Brunner nach einem kapitalen Schnitzer bereits im sechsten Zug eine Figur eingebüßt. Doch nach Remisen von Winfried Weber und Ralf Seitner brachten Andreas Niebler und Wolfgang Kipferl die Neumarkter mit 3:2 in Front.
Nachdem sich Sebastian Mösl kurz vor der ersten Zeitkontrolle aus seiner gedrückten Stellung befreien und ein weiteres Remis beisteuern konnte, drohte der Wettkampf abermals zu kippen: zunächst hatte Matthias Bothe im Läuferendspiel dem starken gegnerischen Bauernduo nichts mehr entgegenzusetzen, dann büßte Martin Simon einen Bauern ein. Doch Martin Simon verteidigte sich zäh und nun hätte sein Gegenüber mit ablaufender Bedenkzeit ins Unentschieden einwilligen sollen. Aber dieser riskierte zu viel und am Ende behielt Martin Simon dank eines umgewandelten Bauern die Oberhand zum nicht mehr für möglich gehaltenen 4,5:3,5 Erfolg.
Bezirksliga 2B:
- SK Neumarkt – SC Heideck/Hilpoltstein 4,5:3,5
-
- Sebastian Mösl – Martin Fink remis
-
- Martin Simon – Norbert Kirchner 1:0
-
- Ralf Seitner – Wolfgang Wegmann remis
-
- Bastian Perner – Matthias Bothe 1:0
-
- Winfried Weber – Thomas Ruderer remis
-
- Dr. Wolfgang Kipferl – Dr. Manfred Korth 1:0
-
- Wolfgang Brunner – Stephan Platz 0:1
-
- Andreas Niebler – Martin Stritzelberger 1:0
-
- SG Fürth – SG Mühlhof-Reichesldorf/Schwabach 1907 2,0:6,0
-
- SC Noris Tarrasch Nürnberg IV – SC Uttenreuth 5,5:2,5
-
- SK Herzogenaurach – SG Siemens Erlangen 6,0:2,0
-
- SG Gunzenhausen/Weißenburg II – SG Büchenbach/Roth II 1,0:7,0
-
Tabelle:
- 1. SG Büchenbach/Roth II 2:0 7,0
-
- 2. SG Mühlhof-Reichseldorf/Schwabach 1907 2:0 6,0
-
- 2. SK Herzogenaurach 2:0 6,0
-
- 4. SC Noris Tarrasch Nürnberg IV 2:0 5,5
-
- 5. SK Neumarkt 2:0 4,5
-
- 6. SC Heideck/Hilpoltstein 0:2 3,5
-
- 7. SC Uttenreuth 0:2 2,5
-
- 8. SG Siemens Erlangen 0:2 2,0
-
- 8. SG Fürth 0:2 2,0
-
- 10. SG Gunzenhausen/Weißenburg II 0:2 1,0
-
09.10.12
Turniersieg knapp verfehlt
Lorenz Schilay (l.) und Simon Drechsel
NEUMARKT. Bei den 28. Internationalen Liechtensteiner Jugendmeisterschaften war traditionell auch eine bayerische Delegation am Start, darunter mit Simon Drechsel und Lorenz Schilay erstmals auch zwei Neumarkter.
Simon Drechsel war bei seiner Premiere auf internationalem Parkett in der Altersklasse U14 an Nummer 9 gesetzt und startete mit zwei Siegen, ehe er gegen den späteren Meister Nam-Khang Nguyen aus der Schweiz den Kürzeren zog. Im weiteren Turnierverlauf gewann er zwei weitere Partien und musste sich jeweils unglücklich dem Dritten der Österreichischen U12-Meisterschaft Patrick Nussbaumer sowie David Leitritz vom SC Tarrasch 45 München geschlagen geben. Somit belegte er am Ende mit vier Punkten Rang 13, hätte mit einem durchaus möglichen Punkt mehr aber auch auf Rang fünf klettern können.
In der U10 war Lorenz Schilay an Nummer 3 gesetzt und begann mit einem Erfolg über den auf 5 gesetzten Österreicher Valentin Steger. Danach eilte er von Sieg zu Sieg zum Beispiel gegen den Schweizer U10-Meister Fabian Bänziger, den späteren Drittplatzierten Phil Notegger aus Österreich sowie den an Position zwei der Setzliste geführten Nikash Urwyler aus der Schweiz.
Damit lag Lorenz Schilay vor der letzten Runde mit blütenweißer Weste alleine in Führung, musste dann gegen den topgesetzten Schweizer Duke Kreutzmann aber doch noch eine Niederlage hinnehmen. In einem dramatischen Finale überschritt er die Bedenkzeit, wohingegen seinem Kontrahenten noch wenige Sekunden übrig geblieben waren. Dadurch konnte Fabian Bänziger mit Lorenz Schilay nach Punkten gleichziehen und nun musste die Buchholzzahl – die Summe der Punkte der jeweiligen Gegner – die Entscheidung bringen. Da man hierbei unverständlicherweise nicht wie sonst üblich den niedrigsten Wert strich, entschied genau dieser zu Ungunsten von Lorenz Schilay, der sich sonst über den Titel hätte freuen dürfen.
Dennoch konnten die beiden jungen Neumarkter Nachwuchsspieler zufrieden wieder die Heimreise antreten und durften stolz auf die gezeigten Leistungen sein.
U10:
- 1. Fabian Bänziger March-Höfe/SUI 6.0 30,0
-
- 2. Lorenz Schilay SK Neumarkt 6,0 29,0
-
- 3. Phil Notegger Wolfurt/AUT 5,0
-
U14:
- 1. Nam-Khang Nguyen Wil Sprengschach/SUI 6,0
-
- 2. Dario Bischofberger Chur SK/SUI 5,5 29,0
-
- 3. Julian Kranzl Hohenems/AUT 5,5 28,5
-
- 13. Simon Drechsel SK Neumarkt 4,0
-
25.09.12
Erfolgreichstes Jahr

Bei der Vereinsmeisterschaft (v.l.): Turnierleiter David Hofmann, Wolfgang Brunner (2.), Martin Simon (1.) und Franz Xaver Beer (3.).
NEUMARKT. "Der Schachklub Neumarkt kann stolz auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurückblicken", so 1.Vorsitzender Sebastian Mösl in seinem Bericht über die vergangenen zwölf Monate bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Schachklubs Neumarkt.
Ein Höhepunkt jagte den nächsten und man durfte zahlreiche Erfolge feiern, sagte Mösl. Hervorgehoben wurden dabei die Verleihung des
Sportehrenpreises durch die Stadt, der Titelgewinn von Lorenz Schilay bei den
Bayerischen Meisterschaften und die Teilnahme von Lorenz und Maria Schilay an den
Jugendeuropameisterschaften in Prag.
Der Verein schickte erstmals fünf Erwachsenenmannschaften in die Punktspielrunde, wobei der "Zweiten" dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit gleich fünf Spielern in der Top 20-Wertung der Liga überraschend der Aufstieg in die Kreisliga 1 gelang.
Die zweite U20-Mannschaft sicherte sich als Aufsteiger die Meisterschaft in der Bezirksliga 2B und marschierte somit in die Bezirkliga 1 durch, wo sie nächste Saison leider auf die Neumarkter "Erste" trifft, die sich knapp nicht in der Landesliga halten konnte.
Zum ersten Mal entsandte man ein Team zur Bayerischen U14 Mädchenmannschaftsmeisterschaft und qualifizierte sich als Dritter auf Anhieb für die Deutsche und in der AK U12 gewann man souverän die Mittelfränkische Mannschaftsmeisterschaft. Außerdem nahmen die Jüngsten an den Offenen Deutschen U10 Mannschaftsmeisterschaften teil, bei denen Lorenz Schilay als einziger Spieler alle Partien für sich entscheiden konnte und somit als bester Spieler des Turniers geehrt wurde.
Mit Lorenz, Eva und Maria Schilay sowie Tim Gresch, Simon Drechsel und Paul Neppert qualifizierten sich erstmals gleich sechs Jugendliche für die Bezirksmeisterschaften.
Zwei Neumarkter Titel gab es bei den Mittelfränkischen Mädchenmeisterschaften durch Eva und Maria Schilay, sowie die Ränge zwei und drei für Fabienne Held und Anna Heidner. Bei der vom SK Neumarkt organisierten Premiere der Offenen Mittelfränkischen U8 Meisterschaften sicherte sich Maria Schilay den Heimsieg und beim Jugendturnier der Bayerischen Rapidserie sorgten Kevin Beesk und Maria Schilay für den ersten Neumarkter Erfolg seit zehn Jahren.
Zudem qualifizierte sich mit den Geschwistern Schilay sowie Fabienne Held erstmals gleich ein Neumarkter Quartett für die Bayerischen Meisterschaften und alle vier gehören mittlerweile auch dem Bayerischen Jugend-Kader an.
Eine herausragende Leistung bot Lorenz Schilay in der U10. Nach Rang eins auf Kreis- und Platz zwei auf Bezirksebene errang er als erster Neumarkter der Vereinsgeschichte den Titel eines Bayerischen Meisters. Bei den Deutschen Meisterschaften bestand er gegen starke Konkurrenz und belegte einen sensationellen fünften Rang gleichbedeutend mit der Qualifikation zur Europameisterschaft in Prag, wo er mit guten vier Punkten aus neun Partien Platz 88 erzielte.
Schwester Maria stand dem in nichts nach: sie wurde wegen ihrer starken Turnierleistungen in dieser Saison und als aktuelle deutsche Nummer zwei in der Rangliste U8w vom Deutschen Schachbund für die Europameisterschaften nominiert, wo sie mit sehr guten fünf Punkten Rang 23 belegte.
Neben vieler weiterer Erfolge und guter Ergebnisse bei diversen Turnieren, gab es auch wieder zahlreiche Vereinsturniere. So sicherte sich Martin Simon den Titel des Stadt- und Blitzstadtmeisters und setzte sich auch in der Vereinsmeisterschaft knapp vor Wolfgang Brunner und Franz Xaver Beer durch. Neuer Blitz-Vereinsmeister wurde erstmals Kevin Beesk und beim Lenz Wastl Gedächtnis Turnier setzte sich Andreas Niebler durch.
Die neuen Jugendstadtmeister heißen Kevin Beesk (U20) sowie Lorenz Schilay (U14) und bei der Jugendvereinsmeisterschaft gewann Kevin Beesk in der Gruppe A, Eva Schilay in der Gruppe B und Maria Schilay in der Gruppe C.
Nach einem Jahr Pause war der Schachklub wieder mit einem gut frequentierten
Stand am Altstadtfest vertreten, zudem war man beim Hoffest des G6 und dem Volksfestzug mit von der Partie. Für die Mädchen gab es wieder den Neumarkter Mädchenschachtag sowie die Premiere der Neumarkter Mädchenschachnacht im Haus am Habsberg.
Im Schulschach engagiert man sich derzeit am Willibald-Gluck-Gymnasium und der Grundschule Velburg, die einen souveränen Erfolg beim Nordbayerischen Grundschul-Cup feiern konnte. Außerdem nahm man am Sommercampus des Kreisjugendrings teil und veranstaltete wieder einen Ferienkurs in Kooperation mit dem Jugendbüro der Stadt. Geselligen Veranstaltungen wie Schafkopfrennen, Kegelabend, Grillfeier, Jugendzeltlager und ein gemeinsamer Volksfestbesuch rundeten das ereignisreiche Jahr ab.
Kassier Martin Simon gab bekannt, dass man erstmals in der Vereinsgeschichte über 100 Mitglieder hat, wobei erfreulicherweise knapp die Hälfte dem Jugendbereich zuzuordnen ist. Vergleicht man die Zahlen von 2000, so kann man auf eine Steigerung der Mitgliederzahl um über 70 Prozent verweisen.
Die zahlreichen Erfolge mit dem Vorstoß auf deutsche und sogar internationale Ebene haben auch steigende Ausgaben zur Folge. Hier wird der Verein sehr schnell an seine Grenzen stoßen, so dass nun die Suche nach Sponsoren unumgänglich wird, um die Jugend auch in diesen Bereichen weiterhin adäquat fördern zu können.
Der Schachklub Neumarkt freut sich über jeden Interessenten am Königlichen Spiel gleich welchen Alters. Das Jugendtraining findet immer freitags von 16.30 bis 18 Uhr im Gesindehaus in Woffenbach (Bühlerstrasse 3a) statt, die Erwachsenen treffen sich freitags ab 19 Uhr.

OB Thomas Thumann schaffte beim Altstadtfest mit Unterstützung der kleinen Maria Schilay ein Remis gegen deren Bruder Lorenz Schilay (v.l.)
11.09.12
Bei den Besten Europas

Lorenz Schilay (links) bei der Europameisterschaft in Prag

Maria Schilay holte als zweitbeste Westeuropäerin in ihrer
Altersklasse den 23. Platz
NEUMARKT. "Der ganze Verein ist unheimlich stolz", hieß es vom Neumarkter Schachklub nach der EM-Teilnahme von zwei jungen Neumarkter Nachwuchsspielern.
Maria und Lorenz Schilay schlugen sich hervorragend gegen die schier übermächtige Konkurrenz aus Osteuropa.
Die beiden jungen Neumarkter Schachtalente krönten ihre erfolgreiche Saison mit der Teilnahme an den Jugend Europameisterschaften in Prag. Dort traten in einem Rekordteilnehmerfeld 1173 Nachwuchsspieler aus 46 Ländern in zwölf Altersklassen an, wobei Russland und Tschechien mit 186 und 154 Teilnehmern die größten Kontingente stellten. Für Deutschland gingen 22 Spieler ins Rennen, darunter auch die beiden Aushängeschilder des Neumarkter Schachklubs.
Maria Schilay wurde vom Deutschen Schachbund wegen ihrer hervorragenden Leistungen im Frühjahr als offizielle Starterin in der Alterklasse U8w nominiert. Dabei besetzte der Schachbund zum ersten Mal die jüngste Alterklasse, weshalb Maria Schilay die erste deutsche Teilnehmerin an einer U8-Europameisterschaft überhaupt war. Dort traf sie auf 55 Konkurrentinnen hauptsächlich aus Osteuropa, die traditionell früher das Schachspielen lernen und auch in jungen Jahren schon intensiver trainieren.
Dennoch befand sich Maria Schilay nach einem gelungenen Auftakt mit Siegen über die Französin Camille Ginovart und die Serbin Nevena Djordjevic zu Beginn in der Spitzengruppe. In der dritten Runde war Maria Schilay gegen die Spanierin Cecilia Guillo Longares lange Zeit am Drücker, musste sich letztlich aber wegen eines Bauers geschlagen geben.
Danach stand sie gegen die spätere Sechste Victoria Gnilorybova (RUS) schon auf Gewinn. Nachdem sie es jedoch verpasst hatte, eine gegnerische Figur zu schlagen, wurde sie ausgekontert. Es folgte in Runde fünf gegen die Tschechin Lenka Garska die einzig schlechtere Partie von Maria Schilay bei diesem Turnier, in der sie schon in der Eröffnung auf die Verliererstraße geriet.
Doch in den folgenden Runden steigerte sie sich gewaltig und bot ein Highlight nach dem anderen. Zunächst bezwang sie die Tschechin Adriana Malkova mit einem schönen Figurenopfer. Sehenswert war ihr fulminanter Mattangriff gegen die ebenfalls stark spielende Litauerin Emilija Misiuk. Eine weitere Glanzpartie folgte gegen Ayan Allahverdiyeva aus Aserbaidschan, in der Maria Schilay in der Lieblingseröffnung der Gegnerin Vorteile erzielte und im Endspiel mit einem Turmopfer die Umwandlung eines Bauern in eine Dame vorbereitete, das die Trainer zum Staunen brachte.
In der letzten Runde büßte Maria gegen die Ukrainerin Alina Horkovaya im Angriff leider unglücklich eine Figur ein und musste sich geschlagen geben. Somit belegte sie mit hervorragenden 5 Punkten einen sehr guten 23.Platz. Damit war sie zweitbeste Westeuropäerin, was die osteuropäische Dominanz im Schach nachhaltig unterstrich.
Die Trainer Sebastian Mösl (SK Neumarkt) und Hermann Krauß (Deutsche Schachjugend) waren sehr zufrieden mit dem Abschneiden des jungen Neumarkter Nachwuchstalents. Obwohl für Maria Schilay ein derartiges Turnier über einen so langen Zeitraum und die ungewohnte Partievorbereitung vollkommen neu waren, zeigte sie starke Leistungen und mit ein bisschen mehr Glück wäre sogar ein Platz unter den besten Zehn greifbar gewesen.
Bruder Lorenz Schilay sicherte sich mit seinem sensationellen fünften Platz bei den Deutschen Meisterschaften ein Startrecht in der Alterklasse U10. Dort traf er auf 133 Gegner, ebenfalls hauptsächlich aus Osteuropa.
Gleich zum Auftakt traf Lorenz Schilay auf den starken Lokalmatador Pavel Haase und kämpfte lange in schwieriger Stellung. Im Endspiel konnte er sich dann befreien und sogar einen Bauern erobern, musste aber nach über vier Stunden Spielzeit ins Remis einwilligen. Noch beinahe eine Stunde länger dauerte die Partie gegen den Finnen Tomi Kugappi. In ausgeglichener Stellung lehnte sein Kontrahent ein Remisgebot ab und versuchte es so lange weiter, bis Lorenz Schilay seinen König auf das falsche Feld zog und in der Folge ein gegnerischer Bauer nicht mehr aufzuhalten war.
In der dritten Runde ging gegen den Spanier Diego Asensio Ramos der Knoten auf. Dieser schlug früh einen "vergifteten" Bauern und verlor dabei eine Figur, was sich Lorenz Schilay nicht mehr nehmen ließ. Es folgte ein Remis nach ausgeglichenem Partieverlauf gegen den Slovaken Andrej Brnusak. Anschließend überraschte Lorenz Schilay den Tschechen Robert Demko mit einer Eröffnung, die er vorher noch nie in einer Turnierpartie gespielt hatte. Der Plan ging auf, Lorenz Schilay eroberte früh eine Figur, gewann die Partie und lag somit nach fünf Runden mit drei Punkten hervorragend im Turnier.
Der Knackpunkt war dann die Niederlage gegen den Türken Acar Utku Cengiz, bei der Lorenz Schilay in einer vielversprechenden Angriffsstellung zu früh die Dame hinter die feindlichen Linien zog und von einer Verstellung der Angriffslinien kalt erwischt wurde. In der folgenden Runde kam es noch bitterer: in gewonnener Stellung überschritt er gegen Dario Alivodic aus Montenegro die Bedenkzeit und erholte sich von diesem Rückschlag nicht mehr. In den letzten beiden Runden erzielte er noch jeweils ein Remis gegen den Slovaken Peter Viczencz sowie den Griechen Nikolaos Serpetsidakis und landete mit vier Punkten auf Rang 88.
Lorenz Schilay ließ bei seiner EM-Premiere leider die eine oder andere Chance aus und wurde unter Wert geschlagen. Schon ein Punkt mehr hätte in dem engen Teilnehmerfeld einen Sprung um 35 Plätze nach vorne bedeutet. Schachlich befand er sich mit jedem Gegner mindestens auf Augenhöhe.
Die Neumarkter Delegation verbrachte einige ereignisreiche Tage in Prag und die beiden Nachwuchsstars Lorenz und Maria Schilay konnten wichtige Erfahrungen sammeln. "Insgesamt können wir auf eine gelungene Premiere auf internationalem Parkett zurückblicken und der ganze Verein ist unheimlich stolz auf die beiden" so der 1.Vorsitzende Sebastian Mösl.
Endstand U8w:
- 1. Mariya Kutyanina (RUS) 8,0
-
- 2. Malak Ismayil (AZB) 7,0
-
- 3. Ronit Levitan (ISR) 7,0
-
- 4. Maria Eizaguerri Floris (ESP/1544) 6,5
-
- 5. Maria Girshgorn (RUS) 6,5
-
- 23. Maria Schilay 5,0
-
Endstand U10:
- 1. Andrey Esipenko (RUS/2116) 8,5
-
- 2. Viktor Matviishen (UKR/1980) 7,5
-
- 3. Kirill Shevchenko (UKR/1946) 7,5
-
- 4. Abdulla Gadimbayli (AZB/1903) 7,0
-
- 5. Mahammad Muradli (AZB/1643) 6,5
-
- 88. Lorenz Schilay 4,0
-
Informationen zur EM:
- 1.173 Teilnehmer (Rekord) aus 46 Ländern
- 12 Alterklassen (U8/10/12/14/16/18 jeweils Jungen und Mädchen)
- Russland mit 186 Spielern und Tschechien mit 154 stellten die größten Kontingente
- Deutschland war mit 22 Spielern vertreten
- Osteuropäische Dominanz: 5 Titel gingen an Russland, 2 an Polen, je 1 an Ukraine, Weißrussland, Armenien und Bulgarien
- Einzige Ausnahme war der Sieg der Griechin Anastasia Avramidou in der U12w
- Nur fünf Westeuropäische Podestränge: 2x Spanien, je 1x England, Frankreich und Holland
- Beste Deutsche Teilnehmer: Josefine Heinemann 7. U14w, Anja Schulz 9. U18w
05.09.12
Übrigens: Sie können jetzt alle Themen aus
neumarktonline auch im
NEUMARKTER FORUM diskutieren