Schach
Für "Deutsche" qualifiziert

Neumarkt schickte gleich zwei Mädchen-Mannschaften ins
Rennen
NEUMARKT. Der Neumarkter Schachklub nahm zum ersten Mal an den Bayerischen U14-Mädchen-Mannschafts-Meisterschaften teil und schickte bei der Premiere in Bechhofen gleich zwei Teams ins Rennen.
Da bei den Mädchen pro Mannschaft eine Gastspielerin aus einem anderen Verein zugelassen ist, verstärkte die Bayerische U12 Vizemeisterin Marie Oberhofer vom SC Bavaria Regensburg das Team Neumarkt I. Der jungen Mannschaft war in der Aufstellung Eva Schilay (11 Jahre), Marie Oberhofer (11), Maria Schilay (7) und Fabienne Held (9) an einem guten Tag sogar ein Podestplatz zuzutrauen, wohingegen es für Team Neumarkt II ausschließlich um das Sammeln von Turnierpraxis ging. Erschwerend kam für Katharina Ehrensberger (10), Anna Heidner (10) und Eva Schrödl (10) hinzu, dass sie aufgrund eines kurzfristigen Ausfalles nur zu Dritt antreten konnten.
In der ersten Runde konnte sich Neumarkt I im vereinsinternen Duell mit 4:0 durchsetzen, ehe man auf den SC Bechhofen traf. Gegen den favorisierten Gastgeber geriet man an den hinteren Brettern früh ins Hintertreffen, wobei Fabienne Held ihrer Gegnerin trotz materiellen Nachteils einiges Kopfzerbrechen bereitete. Marie Oberhofer sorgte trotz extremer Zeitnot dank eines Grundreihenmatts für den Anschluss, doch Eva Schilay musste sich am Spitzenbrett ebenfalls geschlagen geben.
Danach traf man auf den SV Ilmmünster, eine weitere nominell stärkere Mannschaft. Allerdings musste Ilmmünster einen krankheitsbedingten Ausfall verkraften, so dass man kampflos in Führung gehen konnte. Danach spielte die jüngste Teilnehmerin Maria Schilay groß auf und sorgte für eine faustdicke Überraschung, indem sie ihrer deutlich höher einzuschätzenden Gegnerin erst einen Turm abknöpfte und anschließend zielgerichtet matt setzte. Nachdem sich Marie Oberhofer ihrer Kontrahentin geschlagen geben musste, kämpfte Eva Schilay in leicht schlechterer Stellung um den Mannschaftssieg. Leider investierte sie zu viel Bedenkzeit und diese ging ihr am Ende schlichtweg aus.
Dennoch hatte man sich mit diesem 2:2 Unentschieden eine sehr gute Ausgangslage im Kampf um Rang drei verschafft. Doch dazu bedurfte es eines Erfolgs über den SK Gräfelfing, wobei man diesmal favorisiert in den Wettkampf ging. Aber ausgerechnet jetzt wurden zu viele leichte Fehler gemacht, so dass nur Marie Oberhofer ihre Partie gewinnen konnte.
Damit war der Traum vom Podium eigentlich ausgeträumt, denn nun musste man gegen den Titelfavoriten SK Mainaschaff antreten, der bis dato in allen Runden souverän gewonnen hatte und an jedem Brett nominell deutlich höher einzuschätzen war. Die Neumarkterinnen zeigten sich aber gut erholt von dem Rückschlag und lieferten dem Favoriten einen spannenden Kampf.
Nachdem sich Fabienne Held trotz langer Gegenwehr geschlagen geben musste, nutzte Marie Oberhofer einen Fehler ihrer Gegnerin zum Figurengewinn und baldigem Ausgleich. Eva Schilay hatte gegen die Nummer eins der Bayerischen U14-Mädchen in einer sehr taktischen Stellung eine Figur weniger. Als ihre Kontrahentin es jedoch verpasste, die letzten Figuren ins Spiel zu bringen, nutzte Eva Schilay dies geschickt mit einem gefährlichen Freibauern aus und eroberte einen Turm. Das gewonnene Endspiel brachte sie souverän zum 2:1 nach Hause. Die Sensation perfekt machte Maria Schilay in der längsten Partie der Runde: sie positionierte ihre Figuren hervorragend für einen Königsangriff, bei dem die Gegnerin schließlich ob des nicht mehr zu verteidigenden Matts nur noch gratulieren konnte.
Nun hatte man es in der letzten Runde mit einem Sieg gegen den SC Vaterstetten selbst in der Hand, Dritter zu werden, doch es war wieder nichts für schwache Nerven. Fabienne Held ließ sich vom schnellen Zugtempo ihrer Gegnerin anstecken und übersah ein Matt. Obendrein hatte man an den beiden vorderen Brettern jeweils einen Bauern eingebüßt, weshalb es lange Zeit höchstens nach einem 2:2 aussah.
Doch dann kam die erhoffte Wende: Marie Oberhofer demonstrierte einmal mehr, dass sie auch in Zeitnot die Übersicht behält und nutzte einen Fehler der Kontrahentin zum Matt aus. Eva Schilay bekam durch aktives Figurenspiel eine Angriffsposition, so dass ihre Gegnerin ein Remisgebot akzeptierte. Für den entscheidenden Punkt war einmal mehr die Jüngste zuständig: Maria Schilay hatte eine Figur erobert und nutzte diesen Vorteil gewohnt unaufgeregt zum Sieg.
Damit landete die junge Neumarkter Mannschaft hinter Mainaschaff und Bechhofen sensationell auf dem dritten Rang und bekam noch ein Sahnehäubchen obendrauf: da Bechhofen von seinem Qualifikationsrecht keinen Gebrauch machen wird, hat sich der SK Neumarkt für die Deutschen Meisterschaften im Dezember qualifiziert – ein Riesenerfolg für den Verein, der erst seit eineinhalb Jahren im Mädchenschachbereich aktiv ist.
Das Team Neumarkt II musste gegen die versammelte bayerische Spitze erwartungsgemäß viel Lehrgeld zahlen und belegte am Ende Rang sieben. Meist hielt man gut mit, nutzte aber die sich bietenden Gelegenheiten noch nicht aus.
Endstand:
- 1. SK Mainaschaff 10:2 19,5
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- 2. SC Bechhofen 10:2 17,0
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- 3. SK Neumarkt I 7:5 13,5
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- 4. SV Ilmmünster 7:5 12,5
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- 5. SK Gräfelfing 6:6
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- 6. SC Vaterstetten 2:10
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- 7. SK Neumarkt II 0:12
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21.02.12
Garry Kasparov zu Gast

Albert Deß und Garry Kasparov
NEUMARKT. "Schach in der Schule" – um diese Aktion zu unterstützen, kam Ex-Weltmeister Garry Kasparov zu einem kurzen Besuch nach Straßburg.
Er appellierte an die Anwesenden, Kinder und Jugendliche für dieses interessante Brettspiel zu begeistern. Langfristiges Planen, zielorientiertes und strategisches Vorgehen kann auf diese Weise spielerisch erlernt werden. Schachspielen sei das beste soziale Netzwerk, das er sich vorstellen könne, so Kasparov.
MdEP Albert Deß nutzte den Besuch zu einem kurzen Gespräch mit dem früheren Schach-Weltmeister. Kasparov ist auch Autor und Gründer der russischen außerparlamentarischen Oppositionsbewegung "Solidarnost".
16.02.12
Außenseiter verlor
NEUMARKT. Für die Jugendmannschaft des Neumarkter Schachklubs in der Altersklasse U20 stand in der Landesliga Nord eine richtungsweisende Doppelrunde in Erlangen an.
Doch ausgerechnet gegen zwei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt musste man auf das nominelle Spitzenbrett Jonathan Helm verzichten. So ging man als deutlicher Außenseiter in die Wettkämpfe gegen den Kronacher SK und den SC Höchstadt.
Gegen Kronach kam Ersatzmann Simon Drechsel sehr gut aus der Eröffnung und hatte deutliche Stellungsvorteile. Leider konnte er daraus kein Kapital schlagen und remisierte. Philipp Hornauer versuchte in ausgeglichener Stellung einen taktischen Schlag anzubringen, übersah dabei aber einen entscheidenden Zwischenzug, der nicht nur alle Drohungen neutralisierte, sondern auch noch zu Materialverlust führte.
Maximilian Lutter setzte mit einem Figurenopfer in der Eröffnung alles auf eine Karte, konnte jedoch keine entscheidenden Drohungen aufbauen und musste letztlich aufgeben. Kevin Beesk geriet in eine gedrängte Stellung und sah sich einem gefährlich weit vorgerückten Bauern entgegen. Trotz langer Gegenwehr erwies sich dieser Bauer als partieentscheidend und besiegelte die 0,5:3,5 Niederlage.
Im zweiten Wettkampf gegen den SC Höchstadt einigte man sich frühzeitig an allen Brettern auf remis und teilte somit die Punkte. In der Tabelle liegen die Neumarkter vor der letzten Doppelrunde auf Rang sechs und haben sich damit eine Chance auf den Klassenerhalt bewahrt.
- SK Neumarkt – Kronacher SK 0,5:3,5
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- Kevin Beesk – Johannes Pfadenhauer 0:1
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- Philipp Hornauer – Tobias Becker 0:1
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- Maximilian Lutter – Jan Trinkwalter 0:1
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- Simon Drechsel – Xuan-Duc Tran remis
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- SGS Amberg – SC Höchstadt 1,5:2,5
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- SC Erlangen 48/88 – SC Noris Tarrasch Nürnberg 4,0:0,0 k
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- FSV Großenseebach – SV Puschendorf 4,0:0,0
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- SC Höchstadt– SK Neumarkt 2,0:2,0
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- Christopher Heckel – Kevin Beesk remis
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- Karsten Theiss – Philipp Hornauer remis
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- Lukas Schulz – Maximilian Lutter remis
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- Christian Koch – Simon Drechsel remis
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- Kronacher SK – SGS Amberg 2,0:2,0
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- SC Noris Tarrasch Nürnberg – FSV Großenseebach 2,5:1,5
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- SV Puschendorf – SC Erlangen 48/88 0,0:4,0
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Tabelle:
- 1. SC Erlangen 48/88 9:1 18,0
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- 2. SC Noris Tarrasch Nürnberg 7:3 10,5
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- 3. FSV Großenseebach 6:4 11,0
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- 4. SC Höchstadt 6:4 10,0
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- 5. SGS Siemens Amberg 4:6 10,0
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- 6. SK Neumarkt 4:6 8,5
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- 7. Kronacher SK 3:7 8,5
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- 8. SV Puschendorf 1:9 3,5
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Sehr erfolgreich
NEUMARKT. Sehr erfolgreich schnitt das zweite U20 Team in der Bezirksliga 2b ab.
Gegen den TSV 1860 Weißenburg brachte Ersatzspielerin Eva Schilay die Neumarkter mit einer souverän geführten Partie in Führung, die Bruder Lorenz Schilay auf 2:0 erhöhte. Leider agierten Marc Röhrer und Yannick Beesk zu passiv und überließen den Gegnern das aktive Spiel, was letztlich beiden zum Verhängnis wurde.
Besser lief es beim 3:1 Erfolg über den SK Schwabach 1907. Erneut sorgten die Geschwister Schilay für eine beruhigende Führung und Yannick Beesk sicherte mit seinem Remis den Mannschaftssieg. Marc Röhrer stand lange Zeit sehr aussichtsreich, verlor dann aber etwas den Faden und remisierte ebenfalls.
Damit liegt der Aufsteiger vor der abschließenden Doppelrunde weiterhin an der Tabellenspitze und hat überraschenderweise sehr gute Chancen auf den Durchmarsch in die Bezirksliga 1.
- SK Neumarkt II – TSV 1860 Weißenburg 2,0:2,0
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- Marc Röhrer – Willi Grimm 0:1
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- Yannick Beesk – Steffen Struller 0:1
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- Lorenz Schilay – Dorothea Angel 1:0
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- Eva Schilay – Maciek Franczak 1:0
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- SC Heideck/Hilpoltstein – SK Schwabach 1907 2,0:2,0
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- Allersberger SC 2000 – SG Büchenbach/Roth II 4,0:0,0 k
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- SK Schwabach 1907 – SK Neumarkt II 1,0:3,0
Leonie Stohl – Marc Röhrer remis
Dennis Gauer – Yannick Beesk remis
Tobias Rogalla – Lorenz Schilay 0:1
Arthur Grupa – Eva Schilay 0:1 k
TSV 1860 Weißenburg – Allersberger SC 2000 3,0:1,0
SG Büchenbach/Roth II – SC Heideck/Hilpoltstein 0,0:4,0 k
Tabelle:
- 1. SK Neumarkt II 5:1 8,5
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- 1. SC Heideck/Hilpoltstein 5:1 8,5
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- 3. TSV 1860 Weißenburg 3:3 6,5
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- 4. Allersberger SC 2000 2:4 5,5
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- 5. SG Büchenbach/Roth II 2:4 3,0
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- 6. SK Schwabach 1907 1:5 3,0
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06.02.12
Hart gekämpft

Bei der Deutschen U10_Mannschaftsmeisterschaften:
Lorenz Schilay, Paul Neppert, Maria Schilay und Johannes Hierl (v.l.)
NEUMARKT. Zum ersten Mal in seiner Geschichte schickte der Neumarkter Schachklub eine Mannschaft bei einer Deutschen Meisterschaft ins Rennen.
Für die mit Spannung erwartete Premiere sorgten nun Lorenz Schilay, Paul Neppert, Maria Schilay und Johannes Hierl bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in der Alterklasse U10 in Lüdenscheid. Das junge Neumarkter Team sollte ohne konkrete Zielvorstellungen das Erlebnis genießen, an einer derartigen Meisterschaft teilnehmen zu können.
Gleich in der ersten Runde bekam man es mit einem der Favoriten zu tun, dem Setzlistenzweiten SK BS Paderborn I. Obwohl man lange gut mithalten konnte, setzte sich am Ende der Favorit mit 3:1 durch. Einzig Lorenz Schilay konnte seinen Gegner in der längsten Partie des Tages niederringen. In der zweiten Runde traf man dafür in Caissa Kassel auf einen Gegner auf Augenhöhe. Lorenz Schilay sorgte schnell für die Führung, doch Schwester Maria musste eine Niederlage hinnehmen. Die Entscheidung fiel als Paul Neppert eine Variante falsch herum spielte und so eine Figur einbüßte anstatt eine zu gewinnen. Johannes Hierl kämpfte lange, musste am Ende jedoch ein Remis annehmen wodurch die 1,5:2,5 Niederlage besiegelt war.
Auch am zweiten Turniertag wollte der Knoten lange einfach nicht aufgehen, dabei hatte man in jedem Wettkampf aussichtsreiche Positionen, nutzte die sich bietenden Chancen aber nicht konsequent genug aus. So musste man sich dem SK Endingen I mit 1:3 und dem SF Paderborn 2000 mit 1,5:2,5 jeweils unglücklich geschlagen geben. In der fünften Runde gab es dann endlich den ersehnten "Dreier" dank eines 3:1 Erfolgs über die SF Berghofen-Hörde.
Beflügelt vom ersten Erfolg ging man in den dritten Wettkampftag und ließ gegen den Lübecker SV von 1873 II einen weiteren 3:1-Sieg folgen. Lorenz und Maria Schilay hatten ihre Kontrahenten jederzeit im Griff und gewannen früh ihre Partien. Nach der unglücklichen Niederlage von Johannes Hierl avancierte Paul Neppert zum Matchwinner. Er konterte den letzten Angriffsversuch seines Gegenübers cool und setzte selbst matt.
In der letzten Runde brachten Lorenz Schilay und Paul Neppert die Neumarkter gegen den SK Endingen II früh in Führung. Doch trotz harten Kampfes von Johannes Hierl und Maria Schilay mussten sich am Ende beide geschlagen geben, wodurch die Gegner zum 2:2 ausgleichen konnten.
Damit belegte der Neumarkter Nachwuchs unter den 26 teilnehmenden Mannschaften am Ende Platz 20. Da es im Mittelfeld sehr eng zuging wäre man schon mit einem Sieg mehr in der oberen Tabellenhälfte gelandet, was angesichts der Partieverläufe durchaus drin gewesen wäre. Aber auch so durften die Vier stolz auf ihre Leistung sein.
Eine besondere Auszeichnung durfte bei der Siegerehrung Lorenz Schilay entgegennehmen. Er hatte alle sieben Partien gewinnen können und wurde als bester Spieler des Turniers geehrt.
Endstand:
- 1. Aufbau Elbe Magdeburg 19
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- 2. Lübecker SV von 1873 I 17
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- 3. Gütersloher SV 17
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- 4. Karlsruher SF 16
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- 5. SK BS Paderborn I 16
-
- 20. SK Neumarkt 12
-
30.01.12
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